80 Prozent der weltweit verwendeten Haselnüsse stammen aus der Türkei. Diese bergen jedoch das Risiko missbräuchlicher Kinderarbeit bei der Ernte. Um soziale Risiken zu reduzieren, bezieht HALBA ausschliesslich Rainforest Alliance-zertifizierte Haselnüsse aus der Türkei. Zurzeit gibt es in alternativen Ländern neben der Türkei noch keine ausreichend professionelle Verarbeitungsstruktur, um die benötigten Mengen an Haselnüssen in der gewünschten Bio-Suisse-zertifizierten Qualität zu produzieren. HALBA plant deshalb, in weiteren Ländern Südosteuropas eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Haselnüsse aufzubauen. Dies wird höhere Transparenz, höhere Beschaffungssicherheit ermöglichen und das Risiko von missbräuchlicher Kinderarbeit reduzieren.
Mit Nelkoski Organic Food wurde in Nordmazedonien ein vielversprechender neuer Produzent für HALBA gefunden: Nelkoski Organic Food produziert heute ausschliesslich biologisch und ist der erste Bio-Suisse-zertifizierte Haselnussproduzent im Land. Die verfügbaren Mengen an Biohaselnüssen von Nelkoski Organic Food sind derzeit noch recht klein. Um die Anbaumengen, Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit zu steigern, finanzieren die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Coop Fonds für Nachhaltigkeit und HALBA Investitionen in besseres Pflanzenmaterial und die Mechanisierung von Feldarbeit und Verarbeitung mit.
Als neuer Projektbestandteil wird die Einführung von Dynamischem Agroforst (DAF) Lim Haselnussanbau evaluiert. Hierzu werden Pilotparzellen bestehend aus Haselnusssträuchern, kombiniert mit weiteren Pflanzen, wie Obstbäume, Beeren oder Kräuter. Durch den Mischanbau erhöht sich die Biodiversität und es ist zu erwarten, dass die Schädlingsanfälligkeit minimiert, die Bodenfruchtbarkeit und somit die Produktivität verbessert wird.