Im Blickpunkt: Haselnüsse.

Wo liegen die Herausforderungen?

Haselnüsse sind weltweit beliebt. Der Grossteil von ihnen stammt aus einem einzigen Land: der Türkei. Die dortige Produktion birgt jedoch hohe soziale Risiken. Tausende Erntehelfer:innen, meist Wanderarbeiter:innen und Wanderarbeiter und ihre Familien, sind vielfach prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Hinzu kommen Faktoren wie Kinderarbeit, Niedriglöhne und zu lange Arbeitszeiten. Auch die Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lieferketten türkischer Haselnüsse stellt ein Problem dar, denn sie durchlaufen in der Regel mehrere Zwischenhandel- und Verarbeitungsstufen.

Was tut HALBA, um die Situation zu verbessern?

Haselnüsse sind für HALBA mengenmässig der drittwichtigste kritische Rohstoff. Der Hauptanteil der benötigten Nüsse stammt aus der Türkei. HALBA bezieht von dort ausschliesslich Rainforest Alliance-zertifizierte Haselnüsse. Dieser Standard verbietet Kinderarbeit. Jedoch kann kein Zertifizierungssystem gänzlich garantieren, dass ein Produkt frei von Kinderarbeit ist. Deshalb setzt HALBA zusätzlich auf mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit, um die Risiken im türkischen Haselnussanbau zu adressieren.

Eine weitere Strategie zur Risikominimierung im Haselnussanbau ist der Aufbau alternativer Lieferketten, also die Suche nach anderen Anbauländern, in denen die sozialen Risiken wesentlich geringer sind. Einen Teil der Haselnüsse bezieht deshalb HALBA aus Italien und Nordmazedonien. Diese Lieferketten müssen jedoch zuerst aufgebaut werden.  Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit Nelkoski Organic Food. HALBA unterstützt zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Haselnussbetrieb Nelkoski Organic Food, weitere Kleinproduzent:innen ins Projekt mit einzubinden, um so ein solides Wachstum und Wirtschaftlichkeit zu erlangen. Zudem wird die Verarbeitungsinfrastruktur ausgebaut mit dem Ziel, die Menge und Qualität von Bio-Haselnüssen aus Nordmazedonien als Alternative zu Lieferungen aus der Türkei zu steigern. 2024 soll ein erstes Pilot-Projekt für Dynamischen Agroforst mit Haselnüssen starten.

Nachhaltigkeitsprojekt Nordmazedonien.