Weltweit gehen jährlich rund 17 Millionen Hektar Wald verloren oder werden durch schlechte Bewirtschaftung ökologisch degradiert. Das führt zu Biodiversitätsverlust und treibt den Klimawandel voran. Die Vermeidung von Entwaldung und Umwandlung natürlicher Ökosysteme ist deshalb ein Schwerpunktthema im Nachhaltigkeitsengagement von HALBA. Die Ziele und Massnahmen, welche HALBA zu diesem Thema verfolgt und umsetzt, sind in der Policy Entwaldung und Umwandlung aufgeführt.
Wälder, insbesondere Tropenwälder, werden weltweit für die Landwirtschaft abgeholzt und so natürliche Ökosysteme in Nutzflächen umgewandelt. Vor allem in den Tropen treiben Armut und soziale Ungleichheit Menschen auf der Suche nach Ackerland in die Waldgebiete, wo Waldflächen gerodet und anschliessend landwirtschaftlich genutzt werden. Ein Grossteil der weltweiten Entwaldung von Tropenwäldern entfällt auf die Produktion von Holz, Kakao, Kaffee, Soja, Kautschuk, Palmöl und die Rinderzucht. Von den in der Schweiz eingesetzten Rohstoffen, welche am meisten zur weltweiten Entwaldung beitragen, belegt Kakao den zweiten Platz. Der Erhalt der Biodiversität, der Schutz natürlicher Ressourcen sowie der Umwelt- und Klimaschutz sind in der Nachhaltigkeitsstrategie von Coop verankert und werden bei HALBA sehr ernst genommen.
Als Division der Coop Genossenschaft verfolgt HALBA das übergeordnete Ziel einer vollständig entwaldungs- und umwandlungsfreien Lieferkette für alle so genannten kritischen Rohstoffe bis Ende 2026. Als Stichtag gilt der 31. Dezember 2015. Dies bedeutet, dass keine Fläche für den Anbau genutzt werden darf, welche nach diesem Datum entwaldet oder umgewandelt wurde.
Für Kakao hat sich HALBA ein noch ambitionierteres Ziel gesetzt: Bis Ende 2024 will HALBA für Kakaobohnen, Kakaobutter, Kakaopulver und Kakaomasse) eine zu 100 Prozent entwaldungs- und umwandlungsfreie Lieferkette. Damit HALBA die Umwandlung von Wäldern in der Lieferkette ausschliessen kann, müssen die genauen Beschaffungsorte bekannt sein. Um Rückverfolgbarkeit und Transparenz und die Entwaldungsfreiheit in der Lieferkette zu gewährleisten, setzt HALBA auf Zertifizierungen von unabhängigen Nachhaltigkeits-Standards. Dieses Ziel ist bei der Beschaffung von Kakaobohnen bereits seit 2018 erreicht, welche HALBA gemäss Fairtrade Standard zu 100 Prozent zertifiziert und segregiert bezieht.
HALBA stellt ab 2024 auch für die Beschaffung von Kakaobutter, Kakaopulver und Kakaomasse von Fairtrade oder Rainforest Alliance Massenbilanz auf segregierte Lieferketten um. Diese Methode gewährleistet im Vergleich zur Massenbilanz eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Kakaoprodukte bis zu zertifizierten Farm und sichert damit entwaldungs- und umwandlungsfreie Lieferketten.
Zur glaubwürdigen Überprüfung und Überwachung der Entwaldungs- und Umwandlungsfreiheit erfasst HALBA auch die genauen GPS-Standorte und die geografischen Umrisse (Polygone) aller Kakaofarmen in den Lieferketten. Anhand dieser Daten und Satellitenbildern wird geprüft, ob die Kakaoanbauflächen tatsächlich entwaldungs- und umwandlungsfrei sind.
Ausserdem verfolgt HALBA das Ziel, bei Kakaoanbauflächen, welche vor dem 31. Dezember 2015 abgeholzt, umgewandelt oder degradiert worden sind, mit Dynamischen Agroforstsystemen einen Teil der Ökosysteme wiederherzustellen. Bis 2040 will HALBA mindestens 50 Prozent der verarbeiteten Kakaobohnen von Dynamischen Agroforst- oder gleichwertigen Produktionssystemen beziehen.