Die MaMaBay-Region im Norden Madagaskars ist besonders schützenswert, ist sie doch einer der Orte mit der grössten biologischen Vielfalt auf unserem Planeten. Doch eine stark wachsende Bevölkerung und fehlende Einkommensquellen führen dazu, dass die Bäuer:innen auf ehemaligen Waldgebieten neue Anbauflächen für Nahrungsmittel, aber auch für Kakao, Gewürznelken und Vanille schaffen. Folgen der Abholzung sind Erosion und Verlust an Bodenfruchtbarkeit, was die Erschliessung von Anbauflächen und somit den Waldverlust weiter ankurbelt. Hier setzt HALBA zusammen mit ihren Partnern Wildlife Conservation Society (WCS) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit ihrem Nachhaltigkeitsprojekt an. Das Projekt läuft seit 2019.
Das Projekt fördert einen nachhaltigen Kakaoanbau durch Dynamische Agroforstwirtschaft (DAF). Ziel ist der Aufbau einer neuen Kakaowertschöpfungskette zur Verbesserung der Einkommensmöglichkeiten in der Region. So sollen die Bäuer:innen ihre Abhängigkeit von dem bisher einzigen Exportprodukt Vanille reduzieren und gleichzeitig ihre Ernährungssicherung erhöhen.
Durch DAF können die Bäuer:innen zusätzlich zu Vanille und Kakao ganzjährig eine Vielzahl an verschiedenen Nahrungsmitteln auf weniger Fläche anbauen und somit ein höheres Einkommen erwirtschaften sowie ihre Ernährung sichern. Gleichzeitig werden für die Biodiversität kostbare Waldgebiete erhalten und geschützt. Bis 2024 sollen mit 200 Bäuer:innen 90 Hektaren DAF angelegt werden. 32 Bäuer:innen wurden zu Agroforsttrainer:innen ausgebildet, die seit 2022 175 Bäuer:innen in der Umwandlung ihrer Parzellen zu Dynamischen Agroforstparzellen unterstützen. Mittlerweile wurden 51 Hektaren DAF-Flächen angelegt. Darüber hinaus unterstützt das Nachhaltigkeitsprojekt die beiden Kooperativen bei der Verbesserung ihrer Organisationsstruktur und dem Aufbau der Kakaowertschöpfungskette.