Obwohl der Kakaoanbau in Ecuador eine lange Tradition hat, lohnt er sich dort kaum mehr: Grund dafür sind die problematischen Bewirtschaftungsmethoden in Monokulturen. Diese verdrängen den Anbau von Nahrungsmittelpflanzen, laugen Böden aus, leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimawandel, der sich vor allem durch Extremwetterereignisse auswirkt (zu feucht, oder zu trocken), was die Pflanzen anfälliger für Krankheiten macht. Die Konsequenz sind Ernteausfälle in beträchtlicher Höhe. In ihrer Not roden die Bauernfamilien intakte Tropenwaldgebiete. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2016 das Projekt FINCA initiiert. An diesem Projekt sind neben HALBA auch die Bauernorganisation Unión de Organizaciones Campesinas Cacaoteras (UNOCACE), die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), Ecotop, South Pole und der WWF Schweiz beteiligt.
Das Projekt FINCA fördert einen nachhaltigen Kakaoanbau durch Dynamische Agroforstwirtschaft (DAF) und kombiniert dies mit CO₂e-Mitigation nach «Gold Standard». Durch den Anbau von Fruchtbäumen und einjährigen Nahrungsmittelpflanzen trägt das Projekt zur Ernährungssicherung und Minimierung des Risikos für die Bäuer:innen bei. Zurzeit bewirtschaften rund 554 Kakaobäuer:innen von UNOCACE ihre Flächen unter DAF-Bedingungen. UNOCACE beschäftigt 15 Agroforsttrainer:innen sowie 1 Koordinator, die vom Projekt intensiv ausgebildet wurden und ihr Wissen an die Bäuer:innen vor Ort weitergeben.
Weitere Anliegen des Projekts sind die berufliche Förderung von jungen Menschen in verschiedenen landwirtschaftlichen Berufen (Dynamischer Agroforst, Baumpflege, Veredelung von Kakaopflanzen, Bio- und Fairtrade-Inspektionen, etc.) sowie die Stärkung der lokalen Organisation UNOCACE, damit diese das Projekt langfristig eigenständig weiterführen kann.