Energie: Viele Massnahmen für weniger Verbrauch.

Nicht ohne Grund legt HALBA Wert auf eine klimafreundliche CO₂e-Strategie, denn für die Produktion unserer hochwertigen Lebensmittel benötigen wir viel Energie. Um den Verbrauch zu senken und das Klima zu schützen, verfolgt HALBA den Grundsatz: vermeiden, reduzieren, kompensieren (siehe Policy Klimaschutz). 

 

 

Energieverschwendung vermeiden.

Im Kontext von Produktion und Energie heisst «vermeiden», Prozesse zu wählen, die kein CO₂e freisetzen. Aus diesem Grund verwendet HALBA für den Produktionsstandort Pratteln Energie beinahe ausschliesslich aus erneuerbaren Quellen: Die Stromversorgung erfolgt seit 2011 aus Wasserkraftwerken. Wärme wird mit einer Holzschnitzelheizung und Strom mit Solarpanels produziert. Ein Wärmerückgewinnungssystem reduziert Abwärme. Erdgas wird nur für die Röstung von Nüssen und zur Deckung von Spitzenlasten verwendet, wodurch HALBA einen Anteil von 95 Prozent an erneuerbaren Energien erreicht. Um den CO₂-Fussabdruck weiter zu senken, plant HALBA, Erdgas durch klimaneutrales Biogas zu ersetzen. Ein Ausbau der Photovoltaikanlage wird parallel geprüft.

Zudem bemüht sich das Unternehmen, den Luftfrachtanteil von momentan rund 1 Prozent weiter zu reduzieren und alternative Transportmittel zu wählen. Weiter hat HALBA eine interne Innovationsgruppe gegründet, um nachhaltigere Verpackungsmaterialien zu finden. Zu diesem Zweck wird seit 2021 ein Ökobilanzrechner für Verpackungen genutzt.

 

Massnahmen am Standort Pratteln.

Holzschnitzelheizung:

Das Herzstück der Wärmeerzeugung für die Schokoladenproduktion und den gesamten Standort ist die Holzschnitzelheizung. Die Verbrennung von Holz setzt gleich viel CO₂ frei, wie die Bäume im Verlauf ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen haben. Wer daher mit Holz heizt, heizt praktisch CO₂-neutral und trägt nicht zum Treibhauseffekt bei. 
Für noch grösseren positiven Einfluss auf die Klimabilanz setzt HALBA auf kurze Transportwege: Die Holzschnitzel stammen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern im Umkreis von 50 Kilometern um den Standort. 
Die Anlage in Pratteln ist auf 2 Megawatt ausgelegt und produziert damit rund 45 Prozent der Wärmeenergie inklusive Dampf. Dieser Dampf wird in der Produktion unter anderem zum Rösten und Debakterisieren der Kakaobohnen verwendet. Weiters dient er im Massenhaus zur Erhitzung des Warmwassers auf 95 Grad Celsius, welches dann für die Conchen, den Fettschmelzer und das Tanklager verwendet wird.


Solaranlage:

Um die Dachflächen des Gebäudes effektiv zu nutzen, wurde auf rund 8 000 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage installiert. Damit unterstützt HALBA die Wärmeproduktion der Holzschnitzelanlage. Die Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 550 000 Kilowatt. Sie produziert jährlich 490 Megawattstunden Solarstrom, welcher direkt vor Ort genutzt wird. Dies entspricht in etwa dem Jahresstromverbrauch von 150 Einfamilienhäusern. 

Energie reduzieren.

Im Kontext von Produktion und Energie heisst «reduzieren», Prozesse so zu gestalten und anzupassen, dass sie weniger CO₂e freisetzen – beispielsweise durch Energieeffizienzmassnahmen. 
2020 führte HALBA eine ganzheitliche Analyse aller CO₂e-relevanten Prozesssysteme durch, um Energiesparpotenzial zu eruieren. Im Jahr 2022 wurde ein Energiesparteam gegründet, das aus sechs Expertinnen und Experten aus den Bereichen Prozesse, Elektronik, Gebäudetechnik und Digitalisierung besteht. Das Team hat das Ziel, die Ist-Situation zu erfassen und Einsparungen bei Energieverbrauch und CO₂e-Ausstoss zu evaluieren und umzusetzen.

 

Massnahmen am Standort Pratteln.

Aus der Analyse und der Arbeit des Expertenteams resultierten bereits zehn Massnahmen zur Effizienzsteigerung und Energiereduktion. Drei davon werden im Folgenden genauer erläutert:

Wärmerückgewinnung:

Bestimmte Prozessschritte der Schokoladenproduktion benötigen Wärme, beispielsweise die Erwärmung der Rohrleitungen, die Kakaomasse transportieren. Dafür verwendet HALBA Wärme, die von Kühlmaschinen ausgestossen wird. Für noch mehr Effizienz streben wir eine stetige Erhöhung unserer Wärmerückgewinnungsrate an.

Auch für die Beheizung der Büroräume nutzen wir die Abwärme unserer Kühlanlagen. Diese stellen Kaltwasser für den Standort zur Verfügung. Durch den Kühlungsprozess entsteht Abwärme, die über einen Wärmetauscher aufgefangen wird. Die so gewonnene Energie wird in den Heizungskreislauf weitergeleitet. Dadurch können jährlich mindestens 5 250 000 Kilowattstunden Energie eingespart werden. Zusätzlich nutzt HALBA die Wärme, die durch Computer oder Menschen in den Büroräumen abgegeben wird. Diese wird durch einen Luftwärmetauscher aufgenommen und wieder an die Zuluft abgegeben, wodurch ein weiterer Wärmekreislauf entsteht.

Kältemanagement:

Bestimmte Prozessschritte der Schokoladenproduktion nutzen Kälte, darunter etwa das Abkühlen der Schokolade und die Verarbeitung in den Knet- und Rührwerken. Durch angepasstes Kältemanagement wird eine höhere Produktionseffizienz erreicht und somit nachhaltig zur Energiereduktion beigetragen. 
Ein Beispiel dafür ist die Optimierung der Kälteanlagen. Diese erzeugen Kaltwasser für verschiedene bei der Produktion benötigte Temperaturniveaus sowie für die Klimatisierung der Büroräumlichkeiten. Um stetige Energieeinsparungen umzusetzen, analysiert das Team der Gebäudetechnik fortwährend die Daten im Hausleitsystem und gleicht Temperaturniveaus mit der Produktion ab. Auf diese Weise konnten bereits mehrere Verbesserungen umgesetzt werden. Dazu zählen minimale Anhebungen von Temperaturniveaus im Produktionsprozess, wie zum Beispiel die Erhöhung der Raumtemperaturen von Kühlräumen, die Anhebung der Temperaturen in den Serverräumen und die Isolierung von Kaltwasserleitungen in der Hydraulikzentrale.

Isolation von Prozessleitungen:

Für die Schokoladeproduktion sind beheizte Rohrleitungen notwendig: Die darin transportierte Schokolade muss flüssig bleiben, damit die Rohre nicht verstopfen. Damit die von den Rohren nach aussen abgegebene Wärme nicht ungenutzt bleibt, werden die 45 °C warmen Warmwasserleitungen mit einer Schicht Isolationsmaterial und anschliessend mit Aluminium eingepackt. Dadurch reduziert sich der Verlust der Wärmeenergie in der Leitung, auch die Raumlüftung muss weniger gegenkühlen. Durch diese Massnahme wurden allein in der Produktionsanlage der Branches 68 369 Kilowattstunden pro Jahr eingespart. Eine zweite Produktionslinie konnte auf die gleiche Weise isoliert werden, bei einer dritten befindet sich dieselbe Massnahme bereits in der Umsetzung.

CO₂e Emissionen kompensieren.

Im Kontext von Produktion und Energie heisst «kompensieren», Emissionen auszugleichen. Manche Emissionen sind im Produktionsprozess von HALBA momentan unvermeidbar. Deren Energiekompensation setzten wir innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette um. Für diesen Zweck erheben wir jährlich unseren betrieblichen CO₂e-Ausstoss. Dieser setzt sich zusammen aus betrieblichen Emissionen und Emissionen durch eingekaufte Energie. Unsere Berechnungen werden durch eine unabhängige externe Prüfung von myclimate verifiziert. 

 

Ein fairer Ausgleich (siehe auch "Gut zu wissen" bei CO₂e -Strategie).

Ein Beispiel für die Kompensation von HALBAs betrieblichen CO₂e-Emissionen innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette ist das Aufforstungsprojekt in Peru. Um eine Tonne CO₂e zu kompensieren, müssen vier Bäume gepflanzt werden. Seit 2011 hat HALBA bereits 427 069 Bäume gepflanzt. Das sind im Durchschnitt 99 Bäume pro Tag, von denen jeder einzelne dank GPS-Tracking lokalisiert werden kann. Somit konnte HALBA in den letzten 11 Jahren insgesamt rund 91 714 Tonnen CO₂e kompensieren. 

 

2022

2021

Energiekompensation: Die wichtigsten Begriffe.

Verified Carbon Standard:

Verified Carbon Standard ist einer der weltweit am meisten genutzten Standards für die Verifizierung von CO₂e-​Kompensationsprojekten. CO₂e-​Kompensationsprojekte gleichen Treibhausgas- und CO₂e-​Emissionen aus.


«Carbon-neutral Product»:

Bei einem CO₂e-​neutralen Produkt wird die durch Anbau, Transport, Produktion, Konsum und Verpackungsentsorgung verursachte Menge an Kohlenstoffdioxid (CO₂e) berechnet. Bei CO₂e-​neutralen Produkten wird die berechnete Menge an verursachtem Kohlenstoffdioxid (CO₂) kompensiert – beispielsweise durch Aufforstungsprojekte.


myclimate:

myclimate verifiziert und berechnet den CO₂e-​Fussabdruck von Unternehmen und klimaneutralen Produkten (auch CO₂e-​neutrale Produkte genannt).

2022

2021