Kakao aus Madagaskar: Armut bekämpfen, Artenreichtum erhalten.

Wie kam es zu diesem Projekt?

Die MaMaBay-Region im Norden Madagaskars ist besonders schützenswert, ist sie doch einer der Orte mit der grössten biologischen Vielfalt auf unserem Planeten. Doch eine stark wachsende Bevölkerung und fehlende Einkommensquellen führen dazu, dass die Bäuerinnen und Bauern auf ehemaligen Waldgebieten neue Anbauflächen für Nahrungsmittel, aber auch für Kakao, Gewürznelken und Vanille schaffen. Folgen der Abholzung sind Erosion und Verlust an Bodenfruchtbarkeit, was die Erschliessung von Anbauflächen und somit den Waldverlust weiter ankurbelt. Hier setzt HALBA zusammen mit ihren Partnern Wildlife Conservation Society (WCS) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit ihrem Nachhaltigkeitsprojekt an. Das Projekt läuft seit 2019.

 

Was wird gemacht?

Das Projekt fördert einen nachhaltigen Kakaoanbau durch dynamische Agroforstwirtschaft (DAF). Ziel ist der Aufbau einer neuen Kakaowertschöpfungskette zur Verbesserung der Einkommensmöglichkeiten in der Region. So sollen die Bäuerinnen und Bauern ihre Abhängigkeit von dem bisher einzigen Exportprodukt Vanille reduzieren und gleichzeitig ihre Ernährungssicherung erhöhen.

Durch DAF können die Bäuerinnen und Bauern zusätzlich zu Vanille und Kakao ganzjährig eine Vielzahl an verschiedenen Nahrungsmitteln auf weniger Fläche anbauen und somit ein höheres Einkommen erwirtschaften sowie auch ihre Ernährung sichern. Gleichzeitig werden für die Biodiversität kostbare Waldgebiete erhalten und geschützt. Bis 2023 sollen mit 200 Bäuerinnen und Bauern 90 Hektaren DAF angelegt werden. 19 Bäuerinnen und Bauern wurden zu Agroforsttrainerinnen und -trainern ausgebildet. Seit 2022 haben diese 97 Bäuerinnen und Bauern ausgebildet und 37.7 Hektaren DAF-Flächen angelegt. Darüber hinaus unterstützt das Nachhaltigkeitsprojekt zwei Kooperativen bei der Verbesserung ihrer Organisationsstruktur und dem Aufbau der Kakaowertschöpfungskette.

 

Stand 2022:

  • 116 Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften ihre Parzellen unter DAF-Bedingungen auf insgesamt 37.7 Hektaren.
  • Davon wurden 19 Bäuerinnen und Bauern zu Agroforsttrainerinnen und  -trainern ausgebildet.
  • Die Produktion von Setzlingen und die Wildsammlung von Samen wurde professionalisiert.
  • Eine weitere Kakaofermentationseinrichtung und Trocknungshalle wurden gebaut.
  • Eine Studie zur Analyse der Wertschöpfungskette und eine Business-Case-Analyse für die zwei Kakaokooperativen wurden durchgeführt.