Kakao aus Ghana: Wissen aneignen, Wissen weitergeben.

Wie kam es zu diesem Projekt?

Ghanaische Kakaobäuerinnen und -bauern stehen vor grossen Herausforderungen. Dazu gehören geringe Kakaopreise, alternde Kakaobäume, abnehmende Bodenfruchtbarkeit, fehlendes Wissen, Technologie und Ressourcen für nachhaltige Anbaumethoden sowie veränderte Klimabedingungen. Das hat geringe Einkommen und häufig auch missbräuchliche Kinderarbeit zur Folge. Die Rodung zur Erschliessung neuer, fruchtbarer Anbauflächen führt zu einer der höchsten Entwaldungsraten der Welt. Um weiteren Rodungen und der Ausbeutung der Schwächsten entgegenzutreten, haben HALBA und die Kooperative Kuapa Kokoo zusammen mit Coop, dem International Trade Center (ITC)Fairtrade Max HavelaarWWF Schweiz und weiteren Partnern im Jahr 2019 das Projekt «Sankofa» initiiert und 2022 erfolgreich abgeschlossen. Finanziert wurde das Projekt von HALBA, Coop, ITC, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), der Dänischen Entwicklungsagentur (DANIDA) und Fairtrade Max Havelaar Schweiz. 

 

Was wird gemacht?

Das Projekt «Sankofa» fördert einen nachhaltigen Kakaoanbau durch dynamische Agroforstwirtschaft (DAF) und kombiniert dies mit CO₂e-Mitigation nach «Gold Standard». Zusätzlich wird seit 2020 die Bezahlung eines Referenzpreises für ein existenzsicherndes Einkommen bei den Projektbäuerinnen und ‑bauern umgesetzt. Ein weiteres Anliegen ist die Stärkung der Kooperative Kuapa Kokoo, damit diese das Projekt langfristig eigenständig weiterführen kann. HALBA unterstützt die Partnerkooperative zudem bei ihrem Engagement gegen Kinderarbeit und der Förderung von Frauen. 

 

 

Bereits erreichte Ziele aus Projektphase 1 von 2019 bis 2022:

  • 380 Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften ihre Flächen unter DAF-Bedingungen auf insgesamt 215.5 Hektaren.
  • 380 Bäuerinnen und Bauern erhalten einen Referenzpreis für ein existenzsicherndes Einkommen und konnten so ihr Einkommen aus dem Kakaoverkauf um rund 20 Prozent steigern.
  • 2 562 Bäuerinnen und Bauern diversifizieren ihren Anbau auf 355 Hektaren durch die Anwendung von Climate-Smart-Cropping-System-Techniken, d. h. sie setzen auf Anbautechniken, die dem Klimawandel entgegenwirken und negativen Klimaeinflüssen robuster standhalten.
  • Kuapa Kokoo beschäftigt 19 Agrarberater, die im Projekt ausgebildet werden und ihr Wissen an die Bäuerinnen und Bauern vor Ort weitergeben.
  • Für 16 Produkte wie Yam wurden Wertschöpfungsketten mit lokalen Unternehmen aufgebaut.

Bis 2026 soll in Projektphase 2 mit mehr als 3 500 Bäuerinnen und Bauern und zusätzlichen Finanzierungspartnern wie dem finnischen Aussenministerium, Fairtrade Finland und dem niederländischen Trust Fund V Folgendes erreicht werden:

  • 380 bestehende Bäuerinnen und Bauern werden ihre DAF-Flächen um 185 Hektaren erweitern.
  • 400 neue Bäuerinnen und Bauern werden in DAF ausgebildet, werden 50 Hektaren von Grund auf neu anlegen sowie 200 Hektaren DAF-Flächen in bestehenden Kakaofarmen nach dem «Inselansatz» anlegen. Dieser neue Ansatz von DAF entspricht dem Wunsch der Bäuerinnen und Bauern, einige ihrer Kakaoflächen nicht von Grund auf neu anlegen zu müssen, sondern sie lediglich zu diversifizieren.
  • 2 562 bisherige sowie 900 neue «Sankofa»-Bäuerinnen und -Bauern diversifizieren ihr Einkommen durch einfache Agroforsttechniken, sogenannte Food-Agroforestry-Systeme (FAS) beim Nahrungsmittelanbau.
  • Das Führungsteam von KKFU wird in den Bereichen DAF, FAS, Sorgfaltspflicht, Digitalisierung und Governance-Tools geschult. 
  • 75 junge Menschen erhalten eine intensive Ausbildung im Bereich nachhaltiger Kakaoanbau und werden mit Equipment ausgestattet, um Dienstleistungen für die Umsetzung von DAF zu entwickeln.
  • Ein DAF-Kompetenzzentrum wird errichtet, um wertvolles Wissen über nachhaltigen Kakaoanbau und landwirtschaftliche Techniken in der Region zu verankern und sicherzustellen, dass Agrarberaterinnen und -berater eine solide praktische und theoretische Ausbildung in der Anwendung von DAF- und FAS-Methoden erhalten.
  • 1 380 Bäuerinnen und Bauern erhalten für 1 000 Tonnen Kakaobohnen den von Fairtrade errechneten Referenzpreis für ein existenzsicherndes Einkommen.

2022

2021