Cashews und Mangos aus Burkina Faso: Verarbeitung vor Ort für kürzere Wege.

Wie kam es zu diesem Projekt?

Die Wertschöpfungsketten von getrockneten Mangos und Cashews sind oft komplex und bergen erhebliche Nachhaltigkeitsrisiken. Vor allem die geringe Transparenz der Warenflüsse stellt ein Problem dar: Oft wird Cashew-Rohware nach Asien verschifft und erst dort verarbeitet, um dann als genussfertige Ware nach Europa transportiert zu werden. Die Wertschöpfung vor Ort geht verloren; unnötige Transportwege belasten die Umwelt.

Neben der Verarbeitung birgt auch der Anbau erhebliche Herausforderungen. Durch den Klimawandel, die Anbaumethoden wie auch durch wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten aufgrund hoher und wachsender Bevölkerungsdichte schreitet die Wüstenbildung in der Sahelzone weiter voran. Es wird schwieriger, Getreide, Bohnen und Baumkulturen effizient anzubauen. Mit der Einführung von Agroforstsystemen wird diesen Herausforderungen begegnet.

 

Was wird gemacht?

In Burkina Faso engagiert sich HALBA zusammen mit dem dort ansässigen Partnerunternehmen gebana für den Ausbau der direkten Beschaffung von nachhaltig produzierten Cashews und getrockneten Mangos in Bio- und Fairtrade-Qualität mit Verarbeitung vor Ort.
Seit 2022 unterstützt das Projekt die Einführung der Dynamischen Agroforstwirtschaft (DAF). Während DAF in tropischeren Klimazonen bereits gut bekannt ist, ist sie in der Sahelzone und in Burkina Faso bisher weniger verbreitet. Die Anbaumethode DAF verbessert die Bodenqualität und -fruchtbarkeit, führt zu weniger Erosion, stabilen Erträgen und wirkt der Wüstenbildung entgegen. Im Rahmen des Projekts werden sowohl die Agrotechniker:innen von gebana als auch die Bäuer:innen geschult.  Bis 2026 sollen 122 Hektaren in Agroforstsysteme umgewandelt und 36 Bäuer:innen zu lokalen Agroforstexpert:innen ausgebildet werden. Neben Investitionen in den Anbau plant gebana ihre Verarbeitungskapazitäten mit dem Bau einer neuen Fabrik zu erhöhen. Ziel der neuen Fabrik ist nicht nur eine effiziente Verarbeitung, sondern auch ein nachhaltiges Energie- und Abfallmanagement.

 

Stand 2023:

  • 230 Bäuer:innen  bewirtschaften ihre Parzellen unter DAF-Bedingungen auf insgesamt 57.5  Hektaren.
  • 18 Bäuer:innen  wurden zu Agroforsttrainer:innen  ausgebildet.
  • 18 gebana-Agrotechniker:innen wurden in DAF ausgebildet.
  • Machbarkeitsstudien und Finanzierungsplan für Bau der neuen Fabrik abgeschlossen.