Für eine Beschaffung von nachhaltig produziertem Kakao gilt es mehrere grosse Hürden in den Bereichen Menschenrechte, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz zu überwinden. Hauptproblem ist die Armut der Kakobäuerinnen und -bauern. Sie haben mit geringen und volatilen Kakaopreisen, abnehmender Bodenfruchtbarkeit, zu kleinen Anbauflächen und Klimaveränderungen zu kämpfen. Die immer steigenden Lebenshaltungskosten verschärfen ihre Situation zusätzlich. Häufig führt die Armut zu missbräuchlicher Kinderarbeit. Sinken die Erträge auf den Kakaoparzellen der Bäuerinnen und Bauern, so setzen sie im ersten Schritt Agrochemikalien ein. Im zweiten Schritt roden sie neue Waldflächen. Das führt zu gesundheitlichen Gefahren und Umweltschäden und treibt den Klimawandel noch weiter voran: Kakaoproduktion ist die Ursache für eine der höchsten Entwaldungsraten der Welt.
HALBA bezieht 45 Prozent ihrer Kakaobohnen aus Ghana, den übrigen Teil aus Ecuador, Honduras, Peru, der Dominikanischen Republik und Madagaskar. In all diesen Ländern setzt HALBA verschiedene Massnahmen um, um die Bedingungen für Mensch und Umwelt zu verbessern. Dazu gehören die Zertifizierung der Kakaobohnen, direkte Beschaffung, Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Lieferkette. Durch direkten Einkauf bei den Kleinbauern-Organisationen werden Zwischenhändler vermieden, und die Bäuerinnen und Bauern erhalten einen höheren Anteil am Abnahmepreis. Langfristige Verträge und klare Richtlinien schaffen Vertrauen und Planungssicherheit. HALBA setzt sich für bessere Bedingungen vor Ort ein, indem sie zinsfreie Vorfinanzierung anbietet. In Zusammenarbeit mit lokalen Kooperativen werden Farmkartierungen durchgeführt, um die Transparenz der Wertschöpfungskette bis hin zur Primärstufe zu gewährleisten. Kernstück dieser grundlegenden Verbesserungsmassnahmen ist für HALBA die Förderung einer alternative Anbaumethode, die gleich mehrere Probleme der Kakaoproduktion erfolgreich angeht: die dynamische Agrofortwirtschaft (DAF). DAF konzentriert sich auf die Optimierung des Gesamtsystems und nicht auf die Maximierung einzelner Kulturen wie Kakao. Projekte dazu setzt HALBA in Ghana, Ecuador, Honduras, der Dominikanischen Republik und Madagaskar um. Auch Projekte zu existenzsicherndem Einkommen und zum Schutz von Kindern unterstützt HALBA tatkräftig, vor allem in Ghana.