Trotz einer langen Tradition im Kakaoanbau lohnt sich dieser in Ecuador kaum mehr: Grund dafür sind die problematischen Bewirtschaftungsmethoden in Monokulturen. Diese verdrängen den Anbau von Nahrungsmittelpflanzen, laugen Böden aus und machen Pflanzen anfälliger für Krankheiten – mit der Konsequenz von Ernteausfällen in einer Höhe von bis zu 40 Prozent pro Jahr. In ihrer Not roden die Bauernfamilien intakte Tropenwaldgebiete. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2016 das Projekt FINCA initiiert. An diesem Projekt sind neben HALBA auch die Bauernorganisation Unión de Organizaciones Campesinas Cacaoteras (UNOCACE), die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), Ecotop, Southpole und der WWF Schweiz beteiligt.
Das Projekt FINCA fördert einen nachhaltigen Kakaoanbau durch dynamische Agroforstwirtschaft (DAF) und kombiniert dies mit CO₂e-Kompensation nach «Gold Standard». Durch den Anbau von Fruchtbäumen und einjährigen Nahrungsmittelpflanzen trägt das Projekt zur Ernährungssicherung und Risikominimierung der Bäuerinnen und Bauern bei. Zurzeit bewirtschaften rund 654 Kakaobäuerinnen und -bauern von UNOCACE ihre Flächen unter DAF-Bedingungen. UNOCACE beschäftigt 23 Techniker und 3 Koordinatoren, die vom Projekt intensiv ausgebildet wurden und ihr Wissen an die Bäuerinnen und Bauern vor Ort weitergeben.
Weitere Anliegen des Projekts sind die berufliche Förderung von jungen Menschen im lokalen Agrarwesen sowie die Stärkung der lokalen Organisation UNOCACE, damit diese das Projekt langfristig eigenständig weiterführen kann.